Aleksi Tsikhelishvili
Aleksi Tsikhelishvili lernte schon früh von seiner Mutter das Winzerhandwerk. Doch in der Sowjet-Zeit war mit Wein abseits der Massenproduktion kein Geschäft zu machen. So verfeinerte er seine Winzerkunst im „Verborgenen“ stetig weiter, bis er schließlich 2009 seinen ersten kommerziellen Jahrgang auch außerhalb der Grenzen Kachetiens auf den Markt brachte. Meisterschaft braucht eben Zeit, so wie ein guter Wein selbst. Die Zeiten seiner Versuche und Experimente sind nun vorbei, seine Weine haben eine unglaubliche Körpertiefe und vollendete Balance. Er ist einer der erfahrensten Naturwinzer in Georgien und dies schmeckt man in seinen Weinen aus den sortenreinen Rebsorten Rkatsiteli, Mtsvane und Jgia bei jedem Schluck. Wenn ich gefragt werde, welche allgemeinen geruchlichen Charakteristiken eine Rebsorte aufweist, empfehle ich, eine tiefe Nase aus Aleksis Weinen zu nehmen. Auf den ersten Blick wirkt Aleksi zunächst zurückhaltend, doch schon kurz darauf bemerkt man seine in sich ruhende, tiefe Kraft, und durch die Formvollendung seiner Arbeit erkennt man schließlich sein Künstlerherz: Dieses zeigt sich am besten durch die Beziehung zu seinem Jgia-Wein. Es ist die Geschichte von einer langen Suche und schließlich erkannten Seelenverwandtschaft: Die viele Jahrzehnte vergessene Jgia Traube entdeckt er als Erster wieder und erschafft aus ihr einen rostfarbenen Rotwein, der in überhaupt keine Schublade passt – so wie er selbst. Im Dörfchen Alvani, am linken Ufer des Alazani-Flusses im Nordwesten Kachetiens, baut Aleksi auf 2,5 Hektar hauptsächlich Rkatsiteli und Mtsvane an und etwas Jgia. Seine Produktion beträgt jährlich ca. 4.000 Flaschen, die Bödent sind eine Mischung aus Sand und Lehm. Um die Bodenfeuchtigkeit im heißesten Teil des Sommers zu erhalten, schneidet Aleksi das Gras zwischen den Reben nicht, eine Entscheidung, die viel über seinen Wein aussagt.