Akaki Gelovani
Akaki Gelovanis Geschichte ist eine phantastische Fügung aus Bestimmung und Zufällen, die ihn zum Winzer werden ließen. In Tbilisi aufgewachsen, studierte er Jura und arbeitete auch zunächst einige Jahre klassisch in seinem Metier. 2006 begann er aus purer Freude am Hobby, sich näher mit Trauben und Wein zu beschäftigen und bat schließlich seinen Vater, das Auto aus der Garage zu fahren, der Platz werde benötigt für die Weinherstellung. Die ganze Familie, Freunde und Bekannte versammelten sich auf dem großen Hof vor der besagten Garage, und gemeinsam kelterten sie fortan unter Gesang und Freude jedes Jahr die Trauben und erzeugten jungen Wein, der mit jedem Jahr besser wurde… Und dann lenkte eine denkwürdige Zusammenkunft georgischer Sänger von traditioneller, polyphoner Musik die weiteren Geschicke: Akaki lernte den Mönch Vater Gabriel kennen, beide Winzer, beide beherzte Sänger, aber ein interessanter Altersunterschied von genau 18 Jahren zwischen ihnen. Es entstand eine bleibende Beziehung gegenseitigen Lehren/Lernens, Infragestellung und tiefer Inspiration, die dahin mündete, dass Akaki schließlich bereit war, seinen eigenen Weinberg zu bestellen. Er kaufte knapp 5 Hektar im kachetischen Ozhio, wo er Mtsvane, Rkatsiteli und Saperavi anbaut (in den ersten Jahren kaufte Akaki seine Trauben von Bauern in Kachetien, deren Arbeitsweise er vertraute). Bis heute ist Vater Gabriel ihm ein treuer und enger Mentor geblieben. Und 2017 war er schließlich so weit, seine Leidenschaft vollends zur Berufung zu verwandeln: er füllte seinen Wein erstmals professionell in Flaschen mit wunderschönem Label ab und stellte sich der öffentlichen Meinung. Wir freuen uns besonders, dass ausgerechnet wir das Potenzial seiner Weine sofort erkannten und seinen 2017er Jahrgang als Allererste aus Georgien exportierten. Seine Philosophie ist dabei einfach und rein: Wir stören die Natur nicht, wir verwenden keine Chemikalien im Weinberg, die Weine werden traditionell im Qvevri geboren, geformt und gereift. Ich durfte im Herbst 2020 bei seiner Weinlese teilnehmen und wurde Zeuge von der Beseeltheit, die dem ganzen Tag innewohnte. Von der körperlich schweren Arbeit des Kelterns, der dabei stets mehrstimmig gesungenen Lieder bis hin zum köstlichsten Festmahl im großen Familienkreis, der rtvelis supra, einem wahrhaft echten Erntedankfest.